Wer bereits eine Photovoltaikanlage (PV) auf dem Dach hat, kennt das Gefühl: Im Sommer weiß man kaum, wohin mit dem Strom, doch sobald der November kommt, bricht der Ertrag ein. Die Wärmepumpe läuft auf Hochtouren, das E-Auto muss geladen werden, und teurer Netzstrom muss zugekauft werden.
Genau hier kommt die Kleinwindkraft ins Spiel.
Viele Hausbesitzer und Landwirte stellen sich die Frage: „Kann ich eine Windanlage nachrüsten, um meine Stromlücke im Winter zu schließen?“ Die kurze Antwort lautet: Ja, und es ist oft sinnvoller, als den Batteriespeicher immer weiter zu vergrößern.
In diesem Artikel erfahren Sie pragmatisch und ehrlich, wann sich die Kombination aus Sonne und Wind lohnt, welche Rolle dynamische Stromtarife spielen und wie Sie mit unserem kostenlosen WindProfit ROI-Rechner Ihre Wirtschaftlichkeit prüfen.
Das Problem der „Dunkelflaute“ im Eigenheim
Eine Solaranlage ist eine großartige Investition. Aber sie hat ein physikalisches Problem: Sie produziert den meisten Strom dann, wenn wir ihn oft am wenigsten brauchen – mittags im Sommer.
Im Winter, wenn der Strombedarf durch Heizung und Beleuchtung am höchsten ist, liefert die PV-Anlage oft nur 10 bis 20 Prozent ihrer Nennleistung. Ein Batteriespeicher hilft hier nur bedingt, denn wenn er tagsüber nicht voll wird, ist er nachts leer.
Windkraft als natürlicher Gegenspieler der Sonne
Windkraft verhält sich antizyklisch zur Solarenergie. Das bedeutet, sie liefert oft genau dann Energie, wenn die Sonne schwächelt.
- Jahreszeiten: Im Herbst und Winter weht der Wind in Deutschland statistisch gesehen am stärksten.
- Tageszeiten: Auch nachts, wenn die PV-Anlage schläft, kann die Windturbine den Grundbedarf des Hauses decken oder den Speicher nachladen.
- Wetter: Schlechtes Wetter (Tiefdruckgebiete) bedeutet oft: Keine Sonne, aber viel Wind.
Vergleich der Energiequellen:
| Merkmal | Photovoltaik (Sonne) | Kleinwindkraft (Wind) |
| Hauptsaison | Frühling & Sommer | Herbst & Winter |
| Tageszeit | Nur tagsüber (Mittagsspitze) | 24 Stunden möglich (oft stärker nachts) |
| Planbarkeit | Gut vorhersagbar | Variabel (Standort ist entscheidend) |
| Platzbedarf | Viel Fläche nötig | Geringe Fläche, aber Höhe nötig |

Warum jetzt? Der Faktor „Dynamische Stromtarife“
Ein Aspekt, der bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung oft vergessen wird, gewinnt massiv an Bedeutung: Dynamische Stromtarife (wie z.B. von Tibber oder aWATTar).
Bei diesen Tarifen zahlen Sie den aktuellen Börsenstrompreis.
- Das Solar-Problem: Im Sommer mittags, wenn alle PV-Anlagen in Deutschland einspeisen, ist der Strompreis an der Börse oft bei 0 Cent oder sogar negativ. Ihr eingespeister Solarstrom ist dann volkswirtschaftlich kaum etwas wert.
- Der Wind-Vorteil: Wenn im Winter abends um 19 Uhr alle Leute kochen, heizen und fernsehen, ist der Strompreis an der Börse am teuersten (oft 30–40 Cent/kWh oder mehr). Genau dann weht oft der Wind.
Das bedeutet für Ihren Profit:
Eine Kilowattstunde, die Ihre Windanlage im Winterabend produziert, spart Ihnen real deutlich mehr Geld ein, als eine Kilowattstunde Solarstrom im Sommer-Mittag.
Zudem hilft Ihre Kleinwindanlage, die Stromnetze zu entlasten. Statt die Mittagsspitze weiter zu erhöhen, liefern Sie dezentral Energie in den „Dunkelphasen“. Das ist nicht nur gut für den Geldbeutel, sondern auch aktive Energiewende.
Realitätscheck: Wann macht Nachrüsten Sinn?
Bei WindProfit stehen wir für transparente Zahlen. Deshalb müssen wir auch ehrlich sein: Eine Kleinwindanlage funktioniert nicht auf jedem Dach, so einfach wie ein Solarpanel.
Während Solarmodule fast überall Strom liefern (nur eben weniger bei Schatten), gilt beim Wind ein physikalisches Gesetz: Die Leistung steigt mit der dritten Potenz der Windgeschwindigkeit.
Das heißt: Doppelte Windgeschwindigkeit = Achtfache Leistung.
Umgekehrt heißt das aber auch: Halbe Windgeschwindigkeit = Nur noch ein Achtel des Ertrags.
Die 3 Kriterien für einen guten Standort
- Freie Anströmung: Die Anlage muss den Wind „sehen“. Bäume, Nachbarhäuser oder Hecken bremsen den Wind massiv aus.
- Höhe ist durch nichts zu ersetzen: Montieren Sie die Anlage so hoch wie möglich. In Bodennähe ist der Wind verwirbelt und schwach.
- Abstand zu Schlafzimmern: Auch die besten Anlagen machen Geräusche. Ein Mast im Garten ist oft besser als eine Montage direkt auf dem Hausdach (Körperschallübertragung).
Achtung vor Billig-Angeboten: Im Internet kursieren oft winzige Vertikal-Windräder für den Giebel, die Wunder versprechen. Physikalisch können diese Anlagen auf niedriger Höhe kaum nennenswerten Ertrag bringen. Setzen Sie auf seriöse Technik mit ausreichend Rotordurchmesser (ab 1,5 Meter aufwärts).
Technische Umsetzung: Wie kommt der Windstrom ins Hausnetz?
Das Nachrüsten ist technisch meist unkomplizierter, als viele denken. Sie müssen Ihre bestehende Solaranlage dafür nicht umbauen. Es gibt zwei gängige Wege:
1. AC-Kopplung (Der einfache Weg)
Die Windanlage bekommt ihren eigenen Wechselrichter und wird wie ein weiteres Haushaltsgerät an das Stromnetz im Haus angeschlossen.
- Vorteil: Völlig unabhängig von der bestehenden PV-Anlage.
- Smart Meter: Ein intelligenter Zähler erkennt, dass Stromüberschuss da ist, und lädt damit ihren bestehenden Batteriespeicher (sofern dieser AC-laden unterstützt, was die meisten modernen Speicher wie Tesla Powerwall, E3DC oder Sonnen tun).
2. Der Hybrid-Wechselrichter (DC-Kopplung)
Wenn Sie Ihre Anlage ohnehin gerade neu planen oder den Wechselrichter tauschen müssen, gibt es Geräte, die Eingänge für Solar und Wind haben. Dies ist bei einer Nachrüstung aber oft aufwendiger.
Empfehlung: Für die meisten Nachrüster ist die AC-Kopplung der Standard. Sie installieren das Windrad, schließen den Netzwechselrichter an, und der Strom fließt direkt in Ihren Hausverbrauch.

Wirtschaftlichkeit: Lohnt sich das Investment?
Kommen wir zum Punkt: dem Profit.
Eine Kleinwindanlage kostet in der Anschaffung pro Kilowatt Leistung mehr als eine Photovoltaikanlage. Während PV inzwischen extrem günstig ist, steckt in Windkraftanlagen viel Mechanik und bewegliche Teile.
Die Rechnung geht trotzdem auf, wenn man den Eigenverbrauchsanteil betrachtet.
- Solarstrom-Gestehungskosten: ca. 6–8 Cent/kWh.
- Windstrom-Gestehungskosten: ca. 15–25 Cent/kWh (je nach Standort).
- Zukauf aus dem Netz: ca. 30–40 Cent/kWh.
Jede Kilowattstunde Windstrom ist also immer noch günstiger als der Netzbezug. Da Windstrom fast immer direkt verbraucht wird (wegen der Produktion im Winter/Nachts), ist der wirtschaftliche Hebel hoch.
Nicht raten, sondern rechnen
Pauschale Aussagen sind bei Windkraft unseriös, da jeder Standort anders ist. Ein Windrad an der Küste amortisiert sich schneller als eines im windstillen Talkessel.
Deshalb haben wir für Sie ein Tool entwickelt, das Schluss macht mit Schätzungen.
Nutzen Sie unseren kostenlosen ROI-Rechner:
- Geben Sie Ihre Investitionskosten an.
- Schätzen Sie die Windgeschwindigkeit (wir helfen mit Karten).
- Sehen Sie sofort, nach wie vielen Jahren sich die Anlage bezahlt macht.
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Fazit: Das perfekte Duo für Autarkie
Eine Kleinwindanlage nachzurüsten ist der logische nächste Schritt für alle, die mit ihrer Solaranlage bereits gute Erfahrungen gemacht haben, aber im Winter enttäuscht auf den Zähler schauen.
Es geht nicht darum, reich zu werden, indem man Windstrom ins Netz einspeist (die Vergütung ist zu gering). Es geht darum, teuren Netzbezug zu vermeiden und echte Unabhängigkeit zu erreichen – auch im Dezember.
Die Vorteile auf einen Blick:
- Winterstrom: Ertrag, wenn die Heizung ihn braucht.
- Netzdienlich: Ausgleich von Solarspitzen.
- Wirtschaftlich: Hoher Eigenverbrauch spart teuren Zukauf.
Wenn Sie Platz auf dem Grundstück haben und der Wind bei Ihnen weht: Trauen Sie sich an das Thema heran. Prüfen Sie jetzt unverbindlich Ihre Zahlen.
Berechnen Sie jetzt Ihre persönliche Amortisation:
| Fördermitteltyp | Details |
|---|---|
| Einspeisevergütung | 8,04 Cent/kWh (bis 10 kWp), 6,96 Cent/kWh (10–40 kWp), für 20 Jahre garantiert |
| KfW-Förderung | Zinsgünstige Darlehen und Investitionszuschüsse für private und gemeinschaftliche Anlagen |
| Regionale Förderungen | Zuschüsse, Darlehen und steuerliche Vorteile auf Landes- und Kommunalebene |
Privatpersonen, Gewerbetreibende und Bürgerenergiegesellschaften profitieren von voller Unterstützung durch finanzielle Förderung, direkte Steuervorteile und die Möglichkeit, eigenen Strom zu erzeugen.
Wichtige Erkenntnisse
- Nutze die garantierte Einspeisevergütung von bis zu 8,04 Cent pro kWh für 20 Jahre, um planbare Einnahmen zu sichern.
- Informiere dich über regionale Förderungen und Zuschüsse, die bis zu 300.000 EUR betragen können, um deine Investitionskosten zu senken.
- Setze auf Eigenverbrauch deines erzeugten Stroms, um Stromkosten zu sparen und die Wirtschaftlichkeit deiner Anlage zu steigern.
- Nutze die Sonderabschreibung von bis zu 40% der Kosten im ersten Jahr, um deine Steuerlast zu senken und die Rentabilität zu erhöhen.
- Halte alle Fristen und Dokumente für den Förderantrag bereit, um Verzögerungen zu vermeiden und die besten Chancen auf Förderung zu sichern.
Volle Unterstützung für Kleinwindkraft
Aktuelle Förderprogramme
Du profitierst 2024 und 2025 von einer Vielzahl an Förderprogrammen, die dir volle Unterstützung beim Einstieg in die Kleinwindkraft bieten. Besonders Bürgerenergiegesellschaften erhalten attraktive Zuschüsse. Die Förderhöchstgrenze liegt bei 300.000 EUR, wobei du bis zu 70% der Investitionskosten als Zuschuss erhältst. Die folgende Tabelle zeigt dir die wichtigsten Eckdaten:
| Förderhöhe | Zuschusshöhe |
|---|---|
| Maximal | 300.000 EUR |
| Zuschuss | 70% der Kosten |
Damit du an diesen Programmen teilnehmen kannst, musst du bestimmte Voraussetzungen erfüllen:
- Für Windenergieanlagen über 50 Meter Höhe brauchst du eine Genehmigung nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG).
- Kleinwindkraftanlagen bis 50 Meter Höhe benötigen in der Regel eine Baugenehmigung.
- Anlagen bis zu 10 Meter Höhe sind in manchen Gebieten genehmigungsfrei.
Mit diesen Programmen erhältst du volle Unterstützung, um deine Investition zu sichern und die Energiewende aktiv mitzugestalten.

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